Meine persönliche Erfahrung mit dem AstraZeneca-Impfstoff und warum ich mich dafür entschieden habe

Ich hatte vorgestern meine erste Impfung mit dem AstraZeneca Impfstoff gegen Corona.

Dass ich, selbst als niedergelassener Arzt „schon so früh“ überhaupt eine Impfmöglichkeit hatte, ist schon einmal fest zu halten.
Es sei nur erwähnt, dass ich auch in einem Salzburger Pflegeheim (wo es zahlreiche Corona-Fälle gab und trotzdem noch niemand geimpft wurde!) und auch in der Justizanstalt Puch/Urstein (wo derzeit um die 50 Fälle sind) arbeite.

Es war keine leichte Entscheidung angesichts der allerneuesten Datenlage, wo – mit vielen Fragzeichen – eventuell genau dieser Impfstoff weniger oder kaum wirksam bei der im Moment sich auch in Österreich verbreitenden südafrikanischen Variante ist.

Warum ich mich dafür entschieden habe:
– es besteht laut Studienlage ein guter Schutz vor den häufigsten Varianten
– die Studienlage bezüglich der Wirksamkeit bei der neuen, südafrikanischen Variante ist spärlich für jeden, der je wissenschaftlich gearbeitet hat. Es gibt weder ausreichend Gründe, anzunehmen, dass gar keine signifikante Wirkung besteht, noch Gründe dafür anzunehmen, dass mit Sicherheit Wirkung besteht.

Im „Zweifelsfalls“ war meine Entscheidung daher: „Lieber sicherer Schutz vor gängigen Varianten, und möglicherweise weniger oder kaum Schutz vor anderen“.

Ich habe in meiner Ordination – leider – inzwischen genug tragische (tödliche) Verläufe von COVID-19 gesehen, als auch chronische Folgen der Erkrankung.
Hier insbesondere Betroffene, die in der „akuten“ Phase kaum bis keine Symptome hatten, sich aber danach nicht erholen – mit zahlreichen physischen und psychischen Symptomen.

Meine konkrete Erfahrung mit dem Impfstoff möchte ich aber auch teilen:

Ich erhielt die Dosis um 10 Uhr früh.
Um 18 Uhr stellten sich schwere Muskelschmerzen, Kopfweh und in der Folge auch Schüttelfrost ein, ich konnte eine Nacht lang praktisch nicht schlafen. Dies dauerte noch den nächsten Tag lang an, verging dann langsam.

Heute merke ich noch minimale Symptome (Müdigkeit, leichte Muskelschmerzen und Kopfschmerzen).

Mein Rat daher: Ja zur Impfung aus derzeitiger Sicht (kann sich je nach neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen natürlich ändern), aber: einen „Ausfalls/Urlaubstag“ danach einplanen!

PS: Ich habe zahlreiche Impfungen hinter mir, da ich viel in den Tropen unterwegs war. Dies ist bei weitem die stärkste Impfreaktion, die ich je erlebt habe.