Achtung: Borreliose und chronische therapieresistente Depression oft unerkannt

Borreliose ist eine in Österreich häufige durch Zeckenbiss übertragene bakterielle Erkrankung, die häufig nicht erkannt wird und zu Depression führen kann.
Gerade in Österreich sind sehr viele Zecken Träger von Borreliose-Bakterien.
Nach einem Biss kommt es in vielen Fällen (aber keinesfalls immer) zu einer kreisförmigen Rötung um die Biss-Stelle, die auch über mehrere Körperregionen wandern kann. Allerdings: In sehr vielen Fällen wird diese nicht bemerkt oder tritt gar nicht auf.

Wenn nicht frühzeitig behandelt wird, können sich die Bakterien im Körper in verschiedenen Organen festsetzen und Probleme verursachen.
Nach längerer Zeit kann auch das Gehirn befallen werden; dies kann u.a. zu Depression führen (die dann oft nicht durch „normale“ Therapie behandelbar ist).

Prinzipiell ist Borreliose mit Antibiotika behandelbar (je früher, desto besser).
Wenn schon das Gehirn befallen ist, hilft nur mehr eine mehrwöchige Infusionstherapie.

Warum wird die Borreliose oft übersehen und nicht/zu spät behandelt?
– Den Betroffenen ist selbst der Zeckenbiss nicht aufgefallen oder sie erzählen nicht davon. Der Arzt/Die Ärztin fragt nicht danach.
– Es kam nicht zu einer „typischen“ Rötung rund um den Biss
– Auch die Untersuchung des Blutes oder des Liquors (Gehirnflüssigkeit) auf Antikörper gegen Borreliose kann in manchen Fällen ein falsch negatives Ergebnis bringen.
– oft wird auch einfach nicht an die Möglichkeit einer Borreliose gedacht!

Depressive PatientInnen  sollten abklären lassen, ob sie eventuell von einer Borreliose betroffen sind, wenn:

– Sie sich an einen Zeckenbiss erinnern oder
– mehrfache Therapieversuche überhaupt nicht greifen und
– häufige Symptome bestehen (die unter vielen anderen Dingen eben auch durch Borreliose bedingt sein können):

1. Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Erschöpfung, Schlafstörungen
2. schneller Herzschlag auch in Ruhe (erhöhter Ruhepuls), Herzrhythmusstörungen
3. Gelenksbeschwerden, Schmerzen in verschiedenen Körperteilen
4. Schwellungen von einzelnen Körperbereichen, insbesondere rund um Gelenke (zB Knöchel, Knie….)

Besonders wichtig ist es, auf einer vollständigen Abklärung zu bestehen.
Oft ist nicht bekannt, dass z.B. auch ein (falsch) negativer Befund im Blut oder Liquor bestehen kann, obwohl man infiziert ist.