Quelle: Psychiatric News und Twitter
Ketamin wird schon seit längerem auf seine antidepressive Wirkung hin untersucht. Es handelt sich um ein Arzneimittel, das eigentlich in der Anästhesie und Notfallmedizin für Narkosen eingesetzt wird.
Jetzt wird allerdings immer klarer, dass Ketamin auch bei therapieresistenter Depression – also Depression, die nicht auf verschiedene andere Therapien besser wurde – wirken kann. In einer Untersuchung zeigte sich, dass Ketamin-Infusionen – dreimal die Woche gegeben – einen anhaltenden antidepressiven Effekt haben können. Und zwar – das ist das besondere – bei bis zu 70% aller PatienteInnen, die damit behandelt wurden. In Österreich ist Ketamin für Depression nicht zugelassen. Daher könnte es, wenn überhaupt, nur „off label“ gegeben werden. Für den Arzt/die Ärztin heisst das allerdings, dass das Risiko sehr hoch ist, falls unerwünschte Nebenwirkungen auftreten. Aus diesem Grund wird Ketamin (noch?) nicht in der Praxis angewendet. Ketaminartige Medikamente, die – so die Hoffnung – weniger Nebenwirkung bei gleicher Wirkung haben, befinden sich allerdings in Entwicklung und sollen unter anderem für Depression, Angst und Psychosen eingesetzt werden.